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Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Di 16. Sep 2025, 11:09
von Micha
Hallo zusammen,

ich hätte mal gerne eure Erfahrungen oder Tipps zu folgendem Thema gewusst.

Ich hatte einen E46 330i, welcher für die Nordschleife aufgebaut wurde. Aufgrund von privaten Gründen habe ich diesen verkauft. Der Wunsch nach einen Spaß Auto wurde aber größer und ich hatte vor einem Jahr die Möglichkeit auf der Arbeit einen M2 F87 Pre LCI zu einem sehr guten Preis zu kaufen.

Ich fahre im Jahr max. 20-30 Runden Nordschleife. Ab und an mal ein Trackday (eher selten) und bisschen Landstraße.

Leider stehe ich vor folgendem Problem. Ich war vor ein paar Wochen das erste mal auf der Nordschleife und konnte die Runden gar nicht genießen, da ich nur noch im Kopf hatte den M2 nicht zu schrotten. Das hatte ich bei dem E46 überhaupt nicht. Das ganze ging sogar soweit, das ich überlegt habe den M2 zu verkaufen und wieder ein "altes" "günstigeres" Fahrzeug aufzubauen.

Da ich nicht wirklich viel zum Fahren komme, fand ich die Idee mit dem M2 eigentlich sehr gut, da man alles unter einen Hut bekommt. Ein reines Tracktool ist natürlich total geil aber eigentlich nicht sinnvoll wenn man nur so wenig fährt.

Was sind eure Erfahrungen? Gerade auch in Bezug auf Kosten beim Verschleiß (Bremsen/Reifen).

Ich freue mich auf eure Antworten :-)

Gruß,

Micha.

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Di 16. Sep 2025, 11:59
von Tommy
Ich stand damals genau vor der gleichen Frage und habe mich dazu entschlossen, mir einen E46 M3 zu kaufen und nur mit Felgen, Fahrwerk, Sitzen und Bremse zu optimieren.
Da ich auch so in der Region wie du fahre, fand ich ein radikales Tracktool für mich unsinnig. Ich wollte weiterhin auch mal damit zur Arbeit fahren oder bei schönen Wetter mit der Family fahren können. Das fällt beim Tracktool weg. Und du bist innerlich quasi "gezwungen" auf der Strecke zu fahren, damit sich die laufenden Kosten auch rechtfertigen.
Dazu kommt, dass der M2 das viel neuere Auto ist, an dem du vermutlich reparaturtechnisch weniger machen musst. Damit fährst du sicherlich sorgenfreier und unterm Strich wahrscheinlich nicht viel teurer als mit dem 330 z.B..
Der Werterhalt wird beim seriennahen M2 auch stabiler sein als bei einem Tracktool, was du noch umbauen willst und später evtl. schlecht verkauft bekommst.
Ansonsten sammle doch weiter Erfahrung auf GP Strecken. Da fährst du auf jeden Fall sicherer als auf der NOS.

Also aus meiner Sicht: M2 behalten, Spaß haben und versuchen, den Kopf beim Fahren "auszuschalten" :-)

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Di 16. Sep 2025, 12:42
von Anri
Sehe das ähnlich wie Tommy. Ein radikaler Umbau lohnt sich mmN. wenn man mehr als 100 Runden NOS fährt (so, dass sich die Jahreskarte auch lohnt) bzw. 1-2 Trackdays im Monat.
Ich fahre aktuell zu gerne im Alltag mit der Kiste :)

Vermutlich brauchst du einfach (wieder) vertrauen in dich und das Auto. Also fahren. Der Tipp mit den GP Strecken ist auch ein Guter. Wäre ich nicht so viele Runden HHR gefahren, in jeglicher Ausbaustufe, hätte ich nie das Vertrauen, um auf der NOS an machen Stellen zu fahren wie man das halt so tut :lol:

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Di 16. Sep 2025, 16:27
von Borsti_M390
Micha hat geschrieben: Di 16. Sep 2025, 11:09 ...und wieder ein "altes" "günstigeres" Fahrzeug aufzubauen... Was glaubst du denn was sowas kostet? Das sind doch auch ganz schnell 20-25k

... einen M2 F87 Pre LCI zu einem sehr guten Preis zu kaufen... Dann fahr´ den M2 eben nicht am Limit

BTW: Längsdynamisch vom M2 auf e46 330i ist wohl auch ziemlich enttäuschend ;-)

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Di 16. Sep 2025, 16:31
von Fiddl24
Kann ich absolut nachvollziehen, dass man Bedenken bei einem teureren Auto hat..manchmal ist dann ein Schritt zurück der Richtige. Ich habe mein teures Cabrio schlussendlich verkauft, weil ich es zu schade fand, damit die Sachen zu machen, die ich machen wollte (lange Touren, auch in den Urlaub, Alpenpässe, etc.)...habe mir dann ein günstigeres gekauft, wo mir der Verschleiß und Wertverlust egal war, damit habe ich mehr Spaß.

Wichtig ist, glaube ich, auch die Frage, was dir Spaß macht an der Rennstrecke?
- Am Limit vom Fahrzeug (dann kann Nordschleife schwierig sein)
- Beste Rundenzeiten (dann kann ein "Rückschritt" auf einen 328/330i ggf. schwierig sein)
- Ein bisschen schnell fahren ohne Limit und Fokus auf Rundenzeit (dann geht jede Option)

Wenn du am Limit fahren willst und / oder Fokus auf Rundenzeit hast, dann funktioniert der M2 auf der GP-Strecke halt leider nicht ohne diverse Umbauten. Gleichzeitig wird das auch kaum ein anderes Auto können und Umbauten werden schnell ähnlich teuer (Fahrwerk, Sitze, Reifen,...) ...nur ist der Wertverlust bei einem teuren Auto mit Umbauten höher...dafür sind sie ggf. durch das jüngere Alter weniger Anfällig.

Ich fahre mit meinem M2 auch nur GP-Strecken und Bilster Berg, weil mir bei der Nordschleife zu viele Idioten fahren und die Leitplanken zu nah sind...habe es mal ausprobiert, auch eine Runde mit Misha gedreht, ist schon absolut geil..aber wer in Richtung Limit geht, wird sich mal verbremsen und dann ist ne GP Strecke schon besser...da kann man wirklich an die Grenze gehen und es passiert nichts (klar, auch da gibt es ein paar Kurven, wo man es vielleicht nicht übertreiben sollte).

Kosten und Verschleiß beim M2 mal als Vergleich...ich habe einen M2C, ziemlich umgebaut (Alltag kannst du inzwischen vergessen), mein Freund, mit dem ich zusammen meist unterwegs bin, einen M2 F87 Pre LCI wie du...Er fährt Hockenheim bestimmt 10-15 Sekunden langsamer, Spa 20-25 Sekunden...Er fährt wirklich minimal Umbau, d.h. Cup2 + Bremsbeläge + Stahlflex + Bremsflüssigkeit
Reifen: Seine Cup2 halten schon den 7. Trackday, meine A052 waren nach 3 auf der Karkasse
Bremsen: Ähnlich bei den Belägen (bei ihm M-Performance) bei mir Endless

Bei intensivere Nutzung ist der M2 natürilch nicht mehr so günstig...Reifensatz ~800€ - 1.000€ und Beläge 700-1.000€. Ich rechne 2.000€ pro Trackday (Gebühren, Anfahrt, Hänger, Verschleiß, Sprit, Reparturen anteilig, ohne Wertverlust).

Ich würde an deiner Stelle erst mal herausfinden, was du willst, wie du fährst. Mach das Minimum an der Bremse und hol dir bessere Reifen (Cup2, Yokohama AD09,...) und lass das Set-up, dass du alles im Alltag machen kannst. Wirst du schneller, wirst du vermutlich eine Bremsenkühlung an der VA brauchen, insb. weil sonst der Verschleiß auch schnell steigt. Wenn es dir nicht zusagt, hast du nicht viel ausgegeben und nichts zum Rückrüsten.

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Do 18. Sep 2025, 20:35
von Dr.Cell
Gutes Statement. Allerdings kannst auch in einen E46M3 massig Geld versenken und dabei ist der optisch noch nicht mal Hochglanz. War bei meinem aber auch nicht wichtig und trotzdem kommst du mit Fahrzeug, Revision (brauchst immer beim S54 bevor der auf die Strecke geht), alles an Ersatzteilen neu, Zubehör usw. an die 50k und da hast du dich noch nicht mal angestrengt. Von daher wird es mit einem "alten" M3 ähnlich teuer wenn du abschmierst oder den Motor himmelst. Ich würde mir also nicht die Frage stellen ob E46M3 oder M2, sondern kann ich einen Totalausfall verkraften oder nicht?!

Für bezahlbaren Spass würde ich zu einem E36 328i greifen. Die können richtig schnell, du kannst am Limit fahren und Ersatzteilpreise sind (noch) überschaubar.

Re: Luxusproblem Tracktool

Verfasst: Fr 19. Sep 2025, 15:39
von bepfe
Deine Frage kann ich zu 100% nachvollziehen.
Ich bin der glücklichen Lage beide Spezies zu haben. M3 E92 im Serienzustand bis auf modifizierte Bremse und E36 328 Tracktool. Der E36 ist kpl. leer, relativ leicht und innen wirklich laut. Meine Erfahrung: ich fahr 1000mal lieber mit dem E36. Total roh, ohne Angst - einfach nur geil. Im E92 fahre ich gehemmt aus den gleichen Gründen wie du. Bin allerdings nicht auf der Nordschleife unterwegs. Natürlich ist die Leistung ein Thema, aber das hängt ja stark von den eigenen Ambitionen ab.

Die Kosten sind wirklich nur ein Bruchteil. Reifen, Bremsen - auch der Spritverbrauch auf der Rennstrecke. Mal ganz abgesehen von den M-Spezifischen Teilen.